7 Uhr: erster Blick aus dem Fenster - Juhu, Kaiserwetter!
Um kurz vor acht schnallten wir uns die Bretter an und rauschten zwischen den noch verschlafenen Hotels hinunter zur Hauptstraße. Auf der gegenüberliegenden Seite an der Ciampinoi-Gondel war der verabredete Treffpunk der Krieger. Huch, lauter neue Gesichter und neue Sprachen: schwäbisch, fränkisch, sächsisch. Und natürlich italienisch – unser Guide. Nennen wir ihn der Einfachheit halber mal Toni. Mit ihm waren wir zehn Schifahrer und ein Snowboarder. Nach kurzem Beschnuppern starteten wir ohne große Wartezeit mit der Ciampinoi A.
Es ist für mich immer wieder imposant, wie einen oben angekommen der Sassolungo mit seiner ganzen Breitseite fast erdrückt. Am ersten Hang Richtung Plan mussten wir eine "Fahrprüfung" ablegen. Toni meinte ganz lapidar: "Teste zuerste sciare performance". Dieser Hang ist steil und wegen der daraus resultierenden Buckel ein sogenannter "Familien-Krisenhang". Jetzt war er aber noch jungfräulich glatt wie ein Bettlaken frisch aus der Mangel. Und leer!
Toni verewigte sich mit vier-fünf Carving-Turns im Steilhang und baute sich 200 m weiter unten auf. Wir nacheinander hinterher. Alle haben Tonis wohlwollendes Passt-Scho-Nicken bekommen. Nach meiner Eischätzung pendelte der Gruppen-Level so zwischen 70 und Ende Skala. Es kann also losgehen!
Wie gesagt, traumhafte, noch leere Pisten. Windstill. Kein Wölkchen. Gefühlte null Grad. Flott ging es hinunter nach Plan und wieder bergauf Richtung Sella. Zwischen den Liften Citta Dei Sassi u. Sasso Levante ging es auf sehr flacher Panorama-Piste vorbei an den tiefverschneiten Felstürmen der Steinernen Stadt, immer den Langkofel, mein persönlicher King der Dolomiten, als Begleiter auf der rechten Schulter. |